Literaturpreise · 15. März 2018
Den diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse erhalten Sabine Stöhr und Juri Durkot (Übersetzung), Karl Schlögel (Sachbuch/Essayistik) und Esther Kinsky (Belletristik). Sabine Stöhr und Juri Durkot haben für den Suhrkamp-Verlag Serhij Zhadans "Internat" aus dem Ukrainischen übersetzt, einen Roman, der sich mit dem aktuellen Krieg in der Donbass-Region auseinandersetzt und das Leben und Sich-Selbst-Behaupten in Zeiten des Krieges und ständig drohender Gefahr veranschaulicht. Der...
Sprachkritik · 16. Januar 2018
„Alternative Fakten“ wurde am 16. Januar 2018 zum Unwort des Jahres 2017 gekürt, mit einer wie ich finde sehr treffenden Begründung: Der Begriff (der im amerikanischen Englisch durch Trumps Beraterin Kellyanne Conway geprägt wurde) stehe „für die sich ausbreitende Praxis, den Austausch von Argumenten auf Faktenbasis durch nicht belegbare Behauptungen zu ersetzen, die dann mit einer Bezeichnung wie „alternative Fakten“ als legitim gekennzeichnet werden“. (Quelle) Allerdings ist...
Texten · 23. November 2017
Ist Texten wirklich weniger wert als Zettelverteilen auf der Strasse?
Lektorieren · 17. November 2017
Es ist eher eine Notlösung: Doch wenn Zeit oder Geld für ein professionelles Lektorat fehlen, können Sie sich daranmachen, Ihren Text selbst zu lektorieren und zu korrigieren.
Texten · 03. September 2017
Ein Bild entsteht in mehreren Schichten. Ich habe eine ungefähre Idee zum Thema, zu Strukturen, Beziehungen, Stimmungen und Farben. Manchmal aber fange ich einfach an. Das, was zuerst auf die Leinwand oder das Papier kommt, hat meist etwas Vorläufiges, Unfertiges. Ein Dialog beginnt, der vor allem von der Frage bestimmt ist, ob das, was da ist, „richtig“ ist, an seinem richtigen Ort, mit der richtigen Spannung, in den richtigen Beziehungen zu allen anderen Elementen. Stimmt die...
Publizieren · 05. August 2017
Open Access: die kosten- und barrierefreie Internetpublikation von wissenschaftlichen Texten und Dokumenten kommt in den Geisteswissenschaften langsam an und wird salonfähig. Digital verfügbare Informationen können Sichtbarkeit steigern und sind ein wichtiges Medium der wissenschaftlichen Selbstdarstellung. Während sich die Naturwissenschaften nur noch zu einem geringen Anteil in der analogen (gedruckten) Informationskultur aufhalten, tendieren die Geisteswissenschaften zu einer Mischkultur...
Sprachkritik · 30. Juli 2017
Eröffnung 240. Plenarsitzung Deutscher Bundestag
Die politische Rhetorik hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Am auffälligsten scheint dabei die Konjunktur der „Menschen“, eine Vokabel, über die ich mich gelegentlich wundere. Gemeint wird mit „den Menschen“ in innenpolitischen Debatten, in Reden, Interviews, politischen Äußerungen meist diffus so etwas wie „die Gruppe aller Personen, die in Deutschland lebt.“ Dabei ist eigentlich klar, dass über solch eine Gruppe eigentlich nur wenige zutreffende Aussagen getroffen...
23. Juli 2017
Ergonomie am Schreibtisch
Laptop, Tablet, Smartphone sind die Hardware-Schnittstellen zwischen Mensch und digitaler Information. Durch sie sind wir ans Netz angeschlossen. Es sind allerdings auch Geräte, die dem Körper eng definierte Bewegungen abfordern. Technik und Körper verschmelzen schon lange vor dem Cyborg-Zustand, indem sich der Körper auf die Geräte einstellt, die er häufig benutzt. Physiotherapie wird ein einträglicher Beruf bleiben, denn die Bewegungsmuster beim Medienkonsum und beim Schreiben...
Texten · 15. Juli 2017
Bei einer Schreibblockade stockt ein produktiver Prozess. Die Betroffenen beschreiben selbst sehr genau, wie es ihnen damit ergeht: Sie erleben sich als ohnmächtig. Willenskraft, Motivation, Disziplin, Kreativität, Freude am Arbeiten sind verloren gegangen. Stattdessen wachsen Unlust, Selbstzweifel, Selbstanklagen. Es entstehen ganz nebenbei allerlei Prokrastinationsmethoden. Dieser Zustand wird irgendwann als destruktiv, bedrohlich und quälend erlebt, und dies umso heftiger, je länger er...
23. Juni 2017
Englisch ist eine sehr effiziente Sprache. Bei Übersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche ist der Text der Ausgangssprache immer der kürzere. Das liegt nicht nur am weitaus größeren und differenzierteren Wortschatz des Englischen, sondern auch an der verknappenden englischen Syntax, die häufig in umständliche deutsche Relativsatz- und Adverbialkonstruktionen übertragen werden muss. Mein Eindruck ist, dass jüngere Deutsche inzwischen ein relativ flüssiges Englisch sprechen und...

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